Ein fetziges Gute-Laune-Musical nach dem Erfolgsroman von Paul Maar.
Regie: Herman Vinck
Überall bekannt und vielfach zitiert, wie Herr Taschenbier eine Woche seines wohlgeordneten Lebens erlebt: Am Sonntag scheint die Sonne, am Montag kommt Herr Mon, am Dienstag macht er Dienst, am Mittwoch ist Mitte der Woche, am Donnerstag donnert’s und am Freitag macht er frei. Doch eines Samstags taucht mit dem Sams (Simone Witte) ein quietschvergnügtes Wesen mit strubbeligen Haaren, rüsseliger Stupsnase, breitem Grinsen, sowie zahlreichen Wunschpunkten auf und stellt Herrn Taschenbiers ruhiges Leben gehörig auf den Kopf. Nicht genug, dass das Sams Unruhe in Herrn Taschenbiers Büroleben bringt und Chaos im Kaufhaus schafft, bringt es seinen "Papa" bei dessen Vermieterin Frau Rotkohl (Sabine Liebisch) ständig in Verlegenheit.
Das Sams kann aber auch Wünsche erfüllen und Mut machen. Langsam beginnt Herr Taschenbier (Falk Berghofer), die Anwesenheit des rotzig-frechen Wesens zu schätzen, und eine echte Freundschaft entsteht. Herr Taschenbier gewinnt dabei viele neue Einsichten und lernt ganz nebenbei, seine Schüchternheit abzulegen und seine Wünsche richtig einzuteilen. Aber leider kann das Sams nur von Samstag bis Samstag bleiben...
Die Inszenierung nach dem Kinderbuch-Klassiker von Paul Maar ist, wie immer im ATZE Musiktheater, musikalisch einprägsam gestaltet. Die live dargebotenen Lieder in Rockband-Besetzung mit Schlagzeug (Felix Spieß), E-Gitarre (Lubo Indjov), Keyboards (Malte Heiden) und Bass (Stephan Hoppe) gehen sofort ins Ohr und sorgen bei Kindern und Erwachsenen gleichermaßen für großes Vergnügen. Wenn zum Auftakt das „Wochentagelied“ ertönt, fährt ein beschwingter Groove in alle Glieder. Beim „Bürolied“ spielen die Schauspieler und Musiker auch auf allen möglichen und unmöglichen Büroutensilien. Beim „Kaufhauslied“ wird nicht nur eine grandiose A capella-Nummer im Frack geboten, sondern auch in einer herrlichen Choreographie getanzt. Dagegen sind das „Rotkohllied“ und das „Taschenbierlied“ sehnsüchtig und poetisch zugleich. Wenn auf der Bühne die Seifenblasen um Herrn Taschenbier schweben, bekommt so mancher Zuschauer eine Gänsehaut.