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Neue Öffnungszeiten der Städtischen Galerie
Aus unzähligen kleinen gefalteten Drei-, Vier- und Fünfecken entstehen zusammengefügt beinahe menschengroße amorphe Objekte – „Addition“, wie Eberhardt Freudenreich seine Skulpturen aus Papier mathematisch-nüchtern nennt. Beim Betrachten ist man geneigt, in der einen eine neugierige Frau zu entdecken, in der anderen einen entspannten Buddha, in der dritten eine nachhaltige vertikale Architektur in Feng-Shui-Norm.
Nichts von alledem intendiert der Künstler. „Je nach Lichteinfall weisen die Kanten den Flächen eine Schatten- oder Reflexionsfläche zu, die die Erscheinung des Objekts im tageszeitlichen Verlauf beeinflussen. Im Objekt selbst entstehen durch das Aneinanderreihen der Module Spannungen, die das Objekt formen,“ erklärt der Künstler. Aber Assoziationen sind selbstverständlich erlaubt.
Vor zehn Jahren entdeckte Eberhard Freudenreich Origami, die Kunst des Papierfaltens, als Variante für sein Werk – die gefaltete Kante als nichts anderes als eine Linie im Raum – eine konsequente Fortsetzung seiner graphischen Fragestellungen. Mit den schwarz-weißen „Collagen“, der zweiten präsentierten Werkgruppe, erzählt Freudenreich ebenso eine Graphikgeschichte von der positiven und negativen Form, von Linie und Fläche, Licht und Schatten.
Von 1986 bis 1991 studierte Eberhard Freudenreich an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart freie Graphik bei Prof. Dieter Groß und Prof. Rudolf Schoofs. Seit 1993 lebt und arbeitet er als freischaffender Künstler in Stuttgart. Er erhielt zahlreiche Förderpreise und Stipendien, u.a. ein Stipendium der Kunststiftung Baden-Württemberg. Seit 1990 nahm er an zahlreichen Gruppenausstellungen teil und betritt ebenso viele Einzelausstellungen.