Stadt Lahr Städtische Galerie Kunst Ausstellung

Ausstellung März / April

Skulpturen des Künstlers.
Martin Spengler
Quelle: Johannes Rodach

Martin Spengler - Zwischenraum und Bruch

Ausstellung in der Städtischen Galerie:
Sonntag, 01. März - Sonntag, 12. April 2026

Vernissage in der Städtischen Galerie:
Sonntag, 01. März 2026, 11:00 Uhr

Feierabendführung (kostenfrei): Donnerstag, 26. März 2026, 16:30 Uhr 

Sonntagsführung (kostenfrei): 29. März 2026, 15 Uhr 

 

Martin Spengler setzt sich in seiner Arbeit mit Strukturen und Ordnungsprinzipien auseinander. Als Inspirationsquelle dienen ihm zeitgenössische Stadtlandschaften, Wolkenkratzer, Fassaden, Türme und gotische Kathedralen – Motive, die er aus Bilddateien und Skizzen entnimmt und in aufwendigen Vorzeichnungen verarbeitet. Besonders fasziniert ihn die Vergänglichkeit und Fragilität scheinbar stabiler Architektur sowie deren Rolle als Ausdruck gesellschaftlicher Utopien und Grenzen.

Nachdem sich Martin Spengler in den vergangenen Jahren fast ausschließlich mit architektonischen Motiven beschäftigt hat, öffnet er in seinen aktuellen Arbeiten sein gestalterisches Repertoire. Neben Gebäuden wie dem Mannheimer Collini-Center, einem Parkhaus oder einem der Türme des Kölner Doms tauchen nun auch neue, symbolträchtige Motive auf – etwa eine Achterbahn, das römische Kolosseum oder eindrucksvoll brechende Wellen. Diese Werke regen auf subtile Weise dazu an, über den Wandel und die Widersprüchlichkeiten der deutschen Gesellschaft nachzudenken und sich mit grundlegenden Fragen des gegenwärtigen Zusammenlebens auseinanderzusetzen.

Seine unverwechselbare Technik: Er schneidet Skulpturen und Reliefs aus Wellpappeblöcken heraus, bemalt diese mit Gesso, einer Grundierung für Gemälde und betont dann die Schnittkanten mit Graphit.

Inspiriert durch die Werke von John Chamberlain verlängert und präpariert er beispielsweise in seinem Werk „Sollbruchstelle“ einen von zwei Wohntürmen und lässt die Sollbruchstelle mithilfe von Wagenhebern stauchen: Die geborstene Stelle ist schließlich eine Momentaufnahme seiner Krafteinwirkung gefangen in der Skulptur.

Der Titel der Ausstellung „Zwischenraum und Bruch“ ist doppeldeutig zu verstehen: Der Moment des Bruchs und der Transformation als Spannungsfeld zwischen verschiedenen Wahrnehmungsebenen.So steht der Zwischenraum sowohl als tatsächlicher physischer „Zwischenraum“ als auch als ein metaphorischer Raum, der durch den Bruch selbst entsteht.

Für den in Köln geborenen und in Berlin lebenden Künstler ist es wichtig, dass ein Kunstwerk keinen Interpreten braucht, sondern auf den Betrachter durch sich selbst wirken kann. Spenglers Kunst fordert keine Erklärung - sie spricht durch ihre Formensprache und Materialität direkt zu ihrem Publikum.